Die Methode des Goldwaschens

Goldwaschen

Die Gewinnung von Gold wird meist mit dem Goldwaschen in Verbindung gebracht. Interessant ist dabei die Frage, wie diese Methodik heute aussieht und wie sie sich über die Jahrhunderte hinweg entwickelt hat. Denn bereits in der Antike wurde mit Goldwaschen nach dem Edelmetall gesucht.

Goldwaschen und die Nostalgie

Der Begriff des Goldwaschens wirft direkt den Gedanken an die Vergangenheit auf. Legendär ist der Goldrausch am Klondike, der in der heutigen Zeit jedoch stark verklärt wird. Nur wenige der Goldsucher konnten damals wirklich reich werden. Tatsächlich war das Goldwaschen von Beginn an vor allem harte Arbeit, die oft nicht belohnt wurde und viel Geduld gefordert hat.

Die nostalgischen Gedanken von erfolgreichen Goldsuchern, die an den Ufern der Flüsse mit einem Sieb die Nuggets finden, sind lediglich durch Film und Fernsehen geprägt. Ganz so einfach ist es nicht.

Der Beginn des Goldwaschens

Wann genau mit dem Goldwaschen eigentlich begonnen wurde, lässt sich gar nicht nachvollziehen. Fakt ist jedoch, dass bereits in der Antike Gold in Flüssen und Bächen gesucht wurde, indem mit Hilfe von einem Siebsystem mögliche Goldpartikel aus dem Gestein gespült wurden. Aus dem Flusssand heraus sollte dann das Waschgold gefiltert werden. Die Technik, die damals zum Einsatz kam, ist bis heute in ihren Grundlagen bestehen geblieben. Darin hat sich auch in den Jahrhunderten nichts geändert. Inzwischen stehen jedoch andere Hilfsmittel beim Goldwaschen zur Verfügung, wie Baggermaschinen, die jedoch nicht überall zum Einsatz kommen können.

Die verschiedenen Methoden

Im Grunde gibt es zwei verschiedene Methoden, die beim Goldwaschen zum Einsatz kommen können:

  1. Das Goldwaschen mit Hilfe der Waschrinne

Bei der Waschrinne handelt es sich um eine Bodenwelle, die mit einer Rinne versehen wird. Das Gemisch aus Sand und Gold wird aus dem Fluss heraus durch diese Rinne geleitet. Mit Hilfe des Wassers kommt es zu verschiedenen Strömungsbereichen, sodass sich das Gold am Boden abgesetzten kann. Die Rinne ist dabei mit Bodenrillen versehen. Hier bleibt das Gold liegen. Der Sand, der deutlich feiner als Gold ist, wird durch das Wasser jedoch weggespült und wieder in den Fluss geschwemmt.

Goldwaschen Waschrinne

  1. Goldwaschen mit Hilfe von einem Sichertrog

Der Sichertrog ist besser bekannt als Goldpfanne. Es handelt sich hierbei um eine Flasche und runde Schüssel, die aus Kunststoff oder Metall gefertigt wird. Dadurch können Goldwäscher den Gesteinssand von den einzelnen Goldpartikeln trennen. Der Trog wird in den Flusssand getaucht. Über kreisförmige Bewegungen wird der Trog dann aus dem Wasser gehoben. Da die Goldpartikel deutlich schwerer sind als der Sand, sinken diese nach unten. Der Sand wird durch die Bewegung über den Rand wieder zurück ins Wasser geführt. Auf dem Boden des Sicheltroges bleiben also die Goldpartikel zurück.

Inzwischen gibt es noch die Option, einen Schwimmbagger einzusetzen. Damit lassen sich innerhalb einer kurzen Zeit deutlich größere Mengen an Schlamm nach Gold durchsuchen. Zudem ist es möglich, nicht nur im Wasser, sondern auch an Land Schlamm und Schlick zu waschen. Dies erweitert die Bereiche, in denen Gold gesucht und gefunden werden kann.

Goldgestein ist nicht nur im Wasser, sondern teilweise auch in Minen zu finden. Um es hier zu waschen, wird das Gestein mechanisch zerkleinert. Aus dem zerkleinerten Gestein kann dann das Gold ausgewaschen werden.

 

Gold Nuggets

Weitere Varianten der Goldgewinnung im Vergleich zum Goldwaschen

Auch wenn das Goldwaschen mit sehr harter körperlicher Arbeit verbunden ist und nicht die Erfolge bringt, die sich Goldwäscher erhoffen, so gibt es noch andere Varianten der Gewinnung, die deutlich gefährlicher sind.

Das Amalgamverfahren basiert darauf, dass Amalgam selbst eine Verbindung von Gold und Quecksilber ist. Schlamm, in dem Gold vermutet wird, erhält eine Anreicherung mit Quecksilber. Das Quecksilber verbindet sich mit dem Gold und wird zu Amalgam. Dieses wird nun erhitzt. Durch die hohen Temperaturen verdampft das Quecksilber und das Gold bleibt übrig. Gerade die Erhitzung ist jedoch der gefährliche Punkt bei dieser Art des Goldwaschens.

Eine weitere Variante ist die Cyanidlaugung. Wenn besonders große Mengen an Gestein vorliegen, in denen sich vermutlich Gold befindet, kommt die Cyanidlauge zum Einsatz. Damit wird das Gold in Blausäure gelöst und geht ins Sickerwasser über. Aus diesem muss es gefiltert werden. Dies ist jedoch nicht über einfaches Goldwaschen möglich. Stattdessen müssen Fitration, sowie die Ausfällung mit Hilfe von Zinkstaub zum Einsatz kommen. Anschließend folgen die Waschung und Trocknung. Die Reste müsse nun gereinigt werden. Die Problematik bei diesem Verfahren ist jedoch die Art der Gewinnung. Durch den Einsatz von Blausäure wird die Cyanidlaugung gefährlich für die Umwelt und die Gesundheit.

Goldwaschen im Meer – geht das?

Es wird davon ausgegangen, dass in den Weltmeeren noch mehr als 70 Millionen Tonnen an Gold zu finden sind. Das Goldwaschen im Meer gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, als in Bächen und Flüssen. Dennoch gibt es hier immer wieder Anläufe, dies durchzuführen. So haben Tübinger Wissenschaftler einen Ansatz erstellt. Dieser basiert auf der Idee, Makromoleküle zu synthetisieren. Die Moleküle reichern Gold an. As wässrigen Lösungen können die Elemente dadurch abgetrennt werden. Inwieweit diese besondere Art des Goldwaschens jedoch in Zukunft weiter ausgebaut und eingesetzt wird, ist noch nicht absehbar.