Gold im Ausland kaufen

Die Idee klingt verlockend: Warum sollte man Gold teuer in Deutschland kaufen, wenn es Barren, Münzen und Schmuck aus dem glänzenden Edelmetall in anderen Ländern scheinbar so viel günstiger zu erstehen gibt? Ganz einfach: Weil die Versprechungen oft besser klingen, als die Realität tatsächlich ist. Nachfolgend nehmen wir das Thema, Gold im Ausland kaufen, einmal genau unter die Lupe und verraten, warum in anderen Ländern nicht alles Gold ist, was glänzt.

Gold im Ausland kaufen

Warum scheint der Goldkauf im Ausland so interessant?

Der Hauptgrund, um Gold im Ausland zu kaufen: Es ist billiger. Gold besitzt einen intrinsischen Wert, der eigentlich überall auf der Welt gleich ist. Trotzdem bekommen Reisende und Touristen in vielen Ländern „echtes Gold“ zu einem unschlagbar günstigen Preis angeboten. Leider verbirgt sich hinter diesen Offerten oft mehr Schein als Sein: Goldbarren und Goldmünzen, die deutlich unter Wert verkauft werden, sind in puncto Reinheit normalerweise nur wenig überzeugend. Teilweise handelt es sich nicht einmal um tatsächliches Gold.

Ganz ähnlich ist die Lage oft bei vermeintlich günstigem Goldschmuck aus dem Ausland: Auch hier werden oft Fälschungen an ahnungslose Touristen gebracht. Handelt es sich tatsächlich um echten Goldschmuck, so kann er nur so günstig angeboten werden, weil Herstellungs- und damit vor allem Lohnkosten für die beteiligten Arbeiter gedrückt werden. In diesem Fall könnte das Geschmeide wohl kaum jemand guten Gewissens genießen.

Vorsicht: In vielen Ländern bekommt man an Straßenparkplätzen, Raststätten und Co. immer wieder mehr oder weniger kreative, oft herzzerreißende Geschichten erzählt, die am Ende darauf hinauslaufen, dass man den Beteiligten Goldschmuck abkaufen soll. Hierbei handelt es sich in 99.9 % aller Fälle um Fälschungen. Wer kann, sollte sich auf diese Gespräche gar nicht erst einlassen.

Warum lohnt sich der Goldkauf im Ausland häufig nicht?

Gold ist als Wertanlage so begehrt, weil es einen intrinsischen Wert besitzt. Nicht nur in Deutschland und Europa, sondern auf der ganzen Welt. Daher stellt sich eine ganz einfache Frage: Warum sollten Händler in anderen Ländern Gold so deutlich unter Wert verkaufen? Das gilt für Goldverkäufer mit eigenem Geschäft in Touristenhochburgen genauso wie für Schmuckhändler und Co. Hier sollte man nach der Devise handeln: Wenn etwas zu schön klingt, um wahr zu sein, dann ist es vermutlich auch nicht wahr. Wer zu einem seriösen Goldhändler im Ausland geht, wird schnell feststellen, dass die Preisvorteile plötzlich gar nicht mehr so groß sind und das Gold vergleichbar teuer wie bei uns ist.

 

Ist vom Gold-Schmuckkauf im Ausland immer abzuraten?

Nein. Natürlich gibt es auch viele seriöse Schmuckhändler und Schmuckmanufakturen im Ausland. Hier können Sie wertvolle Kreationen und atemberaubende Designs von großem Wert erstehen. Vorsicht ist immer nur dann geboten, wenn Goldschmuck zu auffallend niedrigen Preisen angeboten wird. Für diese Kreationen wird meist kein echtes Edelmetall verwendet. Doch auch das wäre prinzipiell kein Problem – sofern sie den entsprechenden Preis dafür zahlen. Soll heißen: Aufwändig produzierter Modeschmuck kann auch schön sein – nur sollte er als solcher ausgewiesen werden und Ihnen muss klar sein, dass Sie hier nicht in Gold investieren.

goldschmuck Broschen

Gold verzollen – welche Regeln gelten bei Gold aus dem Ausland?

Wer schon einmal ein Mitbringsel aus dem Urlaub im Gepäck hatte, weiß, dass hierfür gegebenenfalls Zollgebühren anfallen können. Diese sind beim Thema Gold etwas kompliziert.

Anlagegold und Zoll

Als Anlagegold gelten Goldbarren, die einen Feinheitsgehalt von 995/1000 aufweisen. Auch Anlagemünzen mit einem Feingehalt von 900/1000 gehören aus Zollsicht in dieselbe Kategorie. Anlagemünzen werden somit von Sammlermünzen getrennt: Als Sammlermünzen gelten Exemplare, deren Wert mehr als 80 % über dem reinen Goldwert liegt. Für Anlagegold müssen keine Zollgebühren entrichtet werden – egal, aus welchem Land das Gold eingeführt wird. Es besteht jedoch Anzeigepflicht: Bei Reisen zwischen EU-Ländern besteht ab einem Gesamtwert von 10.000 Euro mündliche Anzeigepflicht, bei Reisen außerhalb der EU muss die Anzeige schriftlich erfolgen (online: Barmittelanmeldeerklärung).

Goldschmuck und Zoll

Wer im Ausland Goldschmuck kauft, muss berücksichtigen, dass dieser bei Einreise aus einem Nicht-EU-Land bestimmten Mengen- und Wertgrenzen unterliegt. Pro Person darf Schmuck bis zu einem Warenwert von 300 Euro eingeführt werden. Bei Flug- und Seereisen liegt die Grenze bei 430 Euro. Wird diese Grenze überschritten, muss der Goldschmuck mündlich beim Zoll angemeldet werden.

Die Einfuhrabgaben werden unter Berücksichtigung des Warenwerts festgelegt. Deshalb ist es wichtig, den Kaufbeleg aufzubewahren. Liegt der Wert des Goldschmucks unterhalb der Grenze von 700 Euro, kann die Einfuhrgebühr mit einem pauschalierten Abgabensatz in Höhe von 17,5 % berechnet werden. Bei einem Wert unterhalb von 1.200 Euro kann ein ermäßigter Satz von 15 % gelten, wenn der Schmuck aus einem Land mit Zollpräferenz stammt. Anderenfalls erfolgt die Abgabenberechnung nach dem Zolltarif.

Fazit: Gold im Ausland kaufen lohnt sich häufig nicht

Zollabgaben, ein hohes Betrugsrisiko und der enorme Aufwand – in den meisten Fällen lohnt es sich nicht, Gold im Ausland zu kaufen. Deutlich sicherer und bequemer ist es, Goldschmuck und Anlagegold mit Zertifikat bei seriösen Händlern in Deutschland zu erwerben. Gern stehen wir Ihnen hierfür als verlässlicher Partner zur Seite.