Historik der Goldpreisentwicklung – Ein Überblick
Wenn es um den Goldpreis und die Goldpreisentwicklung geht, spielen verschiedene Faktoren eine entscheidende Rolle: Bestimmt wird die Goldpreisentwicklung in erster Linie durch Angebot und Nachfrage. Je stärker Gold nachgefragt ist und je weniger von diesem Edelmetall sich im Umlauf befindet, desto weiter klettert der Goldpreis in die Höhe. Gleichzeitig ist die Goldpreisentwicklung aber immer auch von den Preisentwicklungen anderer Metalle und Edelmetalle abhängig. Darüber hinaus können politische und ökonomische Einflüsse wie etwa ein Machtwechsel in einem einflussreichen Land oder der Absturz des Ölpreises die Goldpreisentwicklung nach oben pushen oder nach unten drücken. Im Laufe der Jahrhunderte hat es immer wieder Phasen gegeben, in denen der Goldpreis starken Schwankungen unterlegen war. Die folgende Übersicht präsentiert einen kurzen Abriss über die Historik der Goldpreisentwicklung und ihre Einflussfaktoren.
Die Anfänge der Goldpreisentwicklung
Gold wurde als seltenes Edelmetall schon immer hoch geschätzt und besaß von vornherein einen intrinsischen Wert. Die ersten Goldmünzen wurden unter dem König Krösus gefertigt und repräsentierten damit den ersten wirklichen Standard, an dem sich die Qualität von Gold messen ließ. Bei den Römern waren Goldmünzen als Zahlungsmittel ebenfalls verbreitet, jedoch hatten die meisten Bevölkerungsschichten zu diesen Münzen keinen Zugang, weshalb es die goldenen Münzen nicht schafften das ursprüngliche Tauschsystem zu ersetzen. Erst mit dem Kaiser Konstantin dem Großen setzte sich Gold als Währung durch. Das blieb so bis ins frühe Mittelalter. Dort wurde man sich der Tatsache bewusst, dass Gold wegen seines geringen Vorkommens einen deutlich höheren Wert als Silber hatte. Entsprechend wurden Silbermünzen zur neuen Währung und man begann Gold als Wertspeicher zu sammeln. Dadurch stieg der Wert des Goldes enorm an. Erst mit der Entdeckung Amerikas, im Zuge derer ganze Schiffsladungen voller Gold und Silber nach Europa kamen, wendete sich die Tendenz wieder: Da plötzlich mehr Gold verfügbar war, sank dessen Wert. Mit der Einführung des sogenannten Goldstandards im späten 19. Jahrhundert wurden schließlich die offiziellen Rahmenbedingungen geschaffen, um den Goldpreis exakt festlegen zu können.
Goldpreisanstieg im 20. Jahrhundert
Seit der Festlegung des Goldstandards haben politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Ereignisse immer wieder dazu geführt, dass die Goldpreisentwicklung mehr oder weniger stark beeinflusst wurde. Die beiden Weltkriege ebenso wie der Kalte Krieg haben in der Goldpreisentwicklung ihre Spuren hinterlassen. In China war es bis in die 1980er Jahre hinein verboten privat mit Gold oder Silber zu handeln. In den 1940er Jahren war der dortigen Bevölkerung sogar der Goldbesitz verboten worden. Unter anderem auch deshalb war in den 1980er Jahren in der westlichen Welt ein deutlicher Abwärtstrend bei der Goldpreisentwicklung festzustellen. Schuld hieran war außerdem die Entscheidung der US-Notenbank, das Geldmengenwachstum zu begrenzen. Hierdurch sollte der stagnierenden US-amerikanischen Wirtschaft wieder zu mehr Aufschwung verholfen werden. Als schließlich zu Beginn der 2000er Jahre in China der Handel mit Gold auch für Privatleute wieder erlaubt wurde, stieg die Nachfrage enorm an. Das führte wiederum zu einer dynamisch steigenden Goldpreisentwicklung und zu einem starken Anstieg des Goldpreises.
Einzelne Phasen des seit den 2000er Jahren anhaltenden Wachstums des Goldpreises lassen sich hingegen mit Blick auf die sogenannte Weltwirtschaftskrise aus dem Jahr 2007 erklären. Die im Zuge der Finanz- und Immobilienkrise ausgelösten Aktieneinbrüche verdeutlichten das empfindliche und gleichzeitig weit verzahnte Gefüge aus Finanzströmen und Wirtschaftshandelnden, denn nicht nur die westliche Welt, sondern auch China wurde von der Krise getroffen. In Folge der unsteten Entwicklungen stieg nicht nur bei Privatanlegern und Kleininvestoren die Nachfrage nach Gold. Bis zum Jahr 2011 schraubte sich der Goldpreis stetig höher: Instabilitäten und Währungskrisen in Europa, der sogenannte arabische Frühling und diverse weitere politische und ökonomische Aspekte hatten hierauf einen entscheidenden Einfluss. Seit dem Jahr 2013 befindet sich der Goldpreis in einem sogenannten Seitwärtstrend. Nach dem Absturz des Preises in der ersten Jahreshälfte von 2013 hält sich der Preis nunmehr auf einem mehr oder weniger kontinuierlich stabilen Wert. Seit Ende 2018 verzeichnet der Goldpreis deutliche Preissteigerungen.
Einflussfaktoren auf den Goldpreis
Wenn es um die Goldpreisentwicklungen geht, gibt es verschiedene Arten von Einflussfaktoren: Angebot und Nachfrage sowie politische, ökonomische oder aber emotionale Einflüsse wurden bereits benannt. Es gibt jedoch außerdem die Möglichkeit, dass der Goldpreis gezielt von außen beeinflusst wird und zwar indem große Mengen an Gold gleichzeitig verkauft oder angekauft werden. Die Macht hierzu haben in der Regel zum Beispiel Zentralbanken. Da Gold als langfristige Wertanlage angesehen wird und die Schwankungen in der Goldpreisentwicklung kaum oder nur wenig vorherzusehen sind, lohnt es sich in Gold zu investieren und das Edelmetall trotz Krisenstimmung im eigenen Besitz zu behalten. Die bisherigen Entwicklungen haben gezeigt, dass auch ein absinkender Goldpreis sich binnen kürzester Zeit wieder erholen und daraufhin neue Höchstwerte erreichen kann.