Gold kaufen – die Frage nach Größe und Stückelung
Die Investition in Gold ist für viele Anleger eine interessante Sparte. Wer noch nie in diesem Bereich investiert hat, stellt sich die Frage, welche Größe und welche Stückelung das Gold haben soll. Auch die Entscheidung, ob in Barren oder Münzen investiert wird, spielt eine wichtige Rolle.
Die richtige Größe und die Abhängigkeit von der Flexibilität
Die wohl größte Unsicherheit besteht bei der Entscheidung, welche Größe das Gold haben soll, das als Anlage für das eigene Kapital dient. In erster Linie spielt dabei die Flexibilität eine Rolle. Auch wenn im Idealfall davon ausgegangen wird, dass die Investition in Gold eine Investition in eine längerfristige Anlage ist, kann es immer passieren, dass Kapital wieder liquidiert werden muss. In diesem Fall würde es bedeuten, das Gold zu verkaufen. Wurde bei der Investition entschieden, die größte Größe auszuwählen, kann dies zu Problemen führen. Nicht unbedingt, weil es keinen Käufer gibt. Wer jedoch einen Goldbarren mit einem Gewicht von 500 Gramm gekauft hat, veräußert diesen dann auch in seiner gesamten Größe, obwohl möglicherweise eine anteilige Liquidierung ausgereicht hätte.
Den Rest des Kapitals dann wieder in Gold anzulegen, kann abhängig vom aktuellen Goldpreis, zu einem Verlustgeschäft werden. Empfehlenswert ist es daher, eine gewisse Stückelung in Anspruch zu nehmen. Auch Goldbarren gibt es heute schon ab einem Gewicht von 1g und mit vielen Zwischenstufen bis hin zu 1000g.
Abgeraten wird allerdings von der Investition in Barren, die mit ihrem Gewicht unter 5g liegen. Das Problem dabei ist, dass die Preise für den An- und Verkauf eine zu große Spanne haben. Ein gewinnbringender Wiederverkauf ist daher nicht sehr wahrscheinlich. Je geringer das Gewicht des physischen Goldes, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem dringenden Wiederverkauf der Verlust zu hoch ist.
Soll in Gold angelegt werden, um eine möglichst gute Rendite zu erzielen, ist die Investition in größere Goldbarren empfehlenswert. Durch die einfache Herstellung der Barren entspricht der Preis oft so gut wie dem reinen Materialwert. Die Preise der Händler, gerade bei den größeren Barren, liegen daher im An- und Verkauf nah beieinander.
Die Vor- und Nachteile von Goldmünzen
Es gibt nicht nur die Möglichkeit, in Goldbarren anzulegen, sondern auch in Goldmünzen. Hier gibt es ebenfalls verschiedene Größen, sodass eine Stückelung möglich ist. Unterschieden wird dabei zwischen den Sammlerstücken und den Anlagemünzen. Die Anlagemünzen sind dann interessant, wenn in Gold als Geldanlage investiert werden soll. Sammlermünzen liegen preislich teilweise deutlich über dem Materialwert.
Die Investition in Goldmünzen ist vor allem dann interessant, wenn es um die Sicherheit geht. Durch die Prägung ist es schwieriger, einen Goldbarren zu fälschen, als eine Goldmünze. Auch die Stückkosten sind geringer. Dennoch wird hier ebenfalls empfohlen, in ganze Unzen anzulegen. Für die reine Anlage bieten sich international anerkannte Münzen an, wie der Krügerrand oder auch die Britannia und die Philharmoniker.
Die Abhängigkeit des Goldpreises von der Stückelung
Ist davon auszugehen, dass das investierte Geld in den nächsten Jahren nicht benötigt wird, sollte die Stückelung so gering wie möglich ausfallen. Je kleiner ein Barren ist, desto höher ist der Goldpreis. Generell zahlt man für kleine Stückelungen mehr, als für einen größeren Barren.
Die Investition in zu kleine Stückelungen gehört zu den häufigsten Fehlern von Anlegern. Der Gedanke daran, es erst einmal mit kleineren Mengen zu probieren und später noch mehr zu investieren, ist verständlich, birgt jedoch auch das Risiko für Verluste bei einem möglichen Wiederverkauf.
Bereits bei Goldmünzen zeigen sich die Unterschiede im Aufpreis. Wird eine Münze zu einer Unze gekauft, dann liegt der Aufpreis bei rund drei Prozent. Investiert der Anleger in eine viertel Unze, beträgt der Aufpreis mehr als 10 Prozent.
Sinnvoller ist es, einen größeren Betrag zu sparen und diesen lieber einmalig zu investieren, als mehrmals pro Jahr einen Teil in Gold anzulegen.
Viele Anleger setzen auf eine keine Stückelung, um mehrere Erben zu bedienen. Gerade dann, wenn man mehrere Kinder hat, kommt natürlich der Gedanke auf, dass jedes Kind später einmal möglicherweise etwas von dem Gold haben sollte. Dennoch ist der Gedanke nicht ganz korrekt. Auch dann, wenn größere Barren vorhanden sind, profitieren alle Kinder. Das Gold wird verkauft und der Erlös schließlich durch die Erben geteilt.
Die Problematik mit der Aufbewahrung – sind geringe Stückelungen einfacher aufzubewahren?
Bei der Entscheidung, wie die Stückelung beim Kauf von physischem Gold aussehen soll, steht natürlich de Aufbewahrung im Raum. Rein praktisch lassen sich mehrere kleine Barren sicherer und einfacher aufbewahren, als ein großer Barren. Wer Gold in seinen eigenen vier Wänden hat, der muss es vor Diebstahl schützen. Das ist jedoch nur schwer umsetzbar. Selbst dann, wenn kleine Stückelungen im Haus oder der Wohnung verteilt werden, gibt es keine Garantie dafür, dass das Gold nicht gestohlen wird.
Sicherer ist es, sich für ein Schließfach bei der Bank oder einem Händler zu entscheiden. An dieser Stelle steht jedoch wieder der Punkt, dass für Schließfächer Gebühren anfallen. Diese Gebühren schmälern eine mögliche Rendite. Daher sollte in möglichst große Größen beim Goldkauf investiert werden, wenn diese Aufbewahrungsform an erster Stelle steht.
Kleinere Fächer kosten pro Jahr bei den Banken durchschnittlich 60 Euro. Es gibt Händler, wie beispielsweise Pro Aurum, bei denen Anleger ihr Schließfach anonym führen können. Allerdings liegen die jährlichen Kosten hier auch im dreistelligen Bereich. Wer sein Gold dennoch gerne zu Hause lagern möchte, der kann sich einen Tresor in die Wand einbauen lassen.
Fazit: Große Größen und wenig Stückelungen haben die beste Rendite
Experten sind sich darüber einig, dass es die beste Entscheidung ist, bei Gold in große Größen zu investieren und darauf zu verzichten, das Gold zu sehr zu stückeln. Nur so lässt sich die optimale Rendite herausarbeiten. Grund dafür ist, dass der Goldpreis bei geringeren Größen deutlich höher liegt und gerade bei einem notwendigen Wiederverkauf die Gebühren für einen Verlust sorgen können. Wer jedoch von Beginn an weiß, dass das Gold als teil der Altersvorsorge mehrere Jahre aufbewahrt wird, kann ganz auf Stückelungen verzichten und direkt in die Größe investieren, die das Kapital möglich macht. Barren ab einer Größe von 10g oder Goldmünzen mit wenigstens einer Unze sind sehr gute Grundlagen, um mit der Investition in Gold zu beginnen und sich ein solides Anlagevermögen über den beliebten Rohstoff aufzubauen.