Gold mit LBMA Zertifikat oder ohne kaufen?

Wer Goldbarren herstellt und verkaufen möchte, der muss sein Unternehmen und sein Produkt einer gründlichen Prüfung durch die London Bullion Market Association (LBMA) unterziehen. Für den Käufer ist daher ein LBMA-zertifizierter Goldbarren ein Beweis , dass entsprechende Standards eingehalten wurden. Außerdem ist nur so ein weltweiter Handel und Wiederverkauf des Goldbarrens problemlos möglich. Schon das erklärt, warum Gold immer nur mit einem entsprechenden LBMA Zertifikat gekauft werden sollte und niemals ohne. Gerade Privatanleger sollten daher auf Nummer sichergehen und ausschließlich mit zertifizierten Goldbarren handeln, welche den Vorgaben vom London Bullion Market entsprechen.

LBMA-zertifizierte Goldbarren stammen von namhaften Herstellern

Wer in Deutschland einen Goldbarren kauft, der wird in der Regel Produkte von den größten deutschen Herstellern Heraeus und Umicore finden. Es kann allerdings auch sein, dass die Edelmetalle aus anderer Produktion stammen, zum Beispiel aus Amerika, aus der Türkei oder aus Russland. Meistens haben Anleger keine Wahl und müssen das nehmen, was der Händler ihnen gerade anbietet. Ein guter Händler wie das Hochzeitshaus weist allerdings automatisch auf die Herkunft hin. Außerdem werden beim Hochzeitshaus ausschließlich LBMA-zertifizierte Goldbarren verkauft in den Größen 0,1g bis zu 1 kg.

Im Gegensatz zu den bekannten Goldmünzen wie zum Beispiel Philharmoniker, Maple Leaf oder Krügerrand ist es dem Anleger nicht möglich, bei einem Goldbarren die Echtheit erkennen zu können. Bei einer Münze ist allerdings bekannt, welche Dicke, welchen Durchmesser und welches Gewicht diese hat. Dadurch kann die Echtzeit durch Wiegen und Messen schnell festgestellt werden. Demgegenüber können Goldbarren mit demselben Feingehalt und Gewicht unterschiedliche Abmessungen besitzen. Denn die Größe der Goldbarren ist im kleineren Bereich bis zu ein Kilo nicht genormt und stattdessen hängt die Dimension davon ab, ob der Hersteller sie gestanzt oder gegossen hat.

Darum ist ein LBMA-zertifizierter Goldbarren besser

Die LBMA legt bei ihrer Prüfung der Hersteller von Goldbarren einen hohen Anspruch auf Qualität und Sicherheit. In einem komplexen Prozess werden diese Merkmale überprüft:

  • Hersteller muss seit mindestens fünf Jahren am Markt bestehen
  • Die Produktion von Goldbarren muss seit mindestens drei Jahren erfolgen
  • Das Produktionsvolumen muss im Jahr mindestens 10 t betragen
  • Das Nettovermögen des Unternehmens muss mindestens 15 Millionen £ oder das Äquivalent einer anderen Währung betragen

Aber auch von den Goldbarren selbst wird am London Bullion Market ein hoher Standard gefordert. Der sogenannte Good-Delivery-Standard ist ein Gütesiegel, für welches ebenfalls bestimmte Spezifikationen Voraussetzung sind. Diese lauten:

  • Mindestens 99,5 % der Gewichtsanteile eines Goldbarrens müssen auf Gold entfallen – die sogenannte Feinheit muss demnach 995,0 oder mehr betragen
  • Das Gewicht der Barren liegt zwischen 350 und 430 Feinunzen – somit zwischen 10,9 und 13,4 kg.
  • Für die eindeutige Identifikation müssen bestimmte Markierungen auf dem Barren angebracht sein, so zum Beispiel die Seriennummer des Herstellers, sein Stempel, die Feinheit in vier Ziffern angegeben sowie das Herstellungsjahr.

Daraus ist zu erkennen, dass ein Good Delivery Goldbarren eher weniger für den Kleinanleger geeignet ist und einen erheblichen Vermögenswert darstellt. Meistens werden solche Barren von größeren Teilnehmern am Finanzmarkt gehandelt, wie zum Beispiel von Fonds, Banken oder auch Staaten. Es gibt auch keine kleineren Good Delivery Barren, denn sie würden das Mindestgewicht unterschreiten und somit nicht der Definition entsprechen. Allerdings bedeutet dies nicht, dass die kleineren Barren von LBMA-zertifizierten Goldherstellern qualitativ minderwertig sind. Sie erfüllen lediglich die geforderten Gewichte nicht, um am London Bullion Market gehandelt zu werden.

Goldbarren

Die Liste der LBMA-zertifizierten Hersteller

Sämtliche Hersteller, die LBMA-zertifiziert sind und Good Delivery Goldbarren produzieren, sind in der sogenannten Good-Delivery/LBMA-Goldliste gelistet. Zu den bekanntesten Produzenten zählen Umicor, Heraeus und Nadir. Die Hersteller mit Sitz in Deutschland:

  • Allgemeine Gold – und Silberscheideanstalt AG – Pforzheim
  • Aurubis AG (vormals Norddeutsche Affinererie AG) – Hamburg
  • Hafner GmbH + Co. KG – Pforzheim
  • Heimerle + Meule GmbH – Pforzheim
  • Heraeus Deutschland GmbH & Co. KG – Hanau

Wenn ein Hersteller nicht in der LBMA Liste auftaucht, dann sollten Sie besser Ihre Finger von dem Barren lassen. Denn andernfalls kann es beim Wiederverkauf zu Problemen kommen. Übrigens gibt es auch einige Goldmünzenhersteller, die auf der Liste auftauchen, wie zum Beispiel der Hersteller der weltberühmten Maple Leaf Münzen Royal Canadian Mint. Allerdings gilt die Listung dann ausschließlich der Herstellung von Goldbarren. Schließlich ist für die Prägung von Goldmünzen eine stattliche Münzprägeanstalt verantwortlich und die bei Goldbarren so wichtige LBMA Zertifizierung ist nicht erforderlich.

Unsere Erläuterung belegt, dass eine Zertifizierung der London Bullion Market Association ein wichtiger Anhaltspunkt ist, dass es sich bei dem Goldbarren um einen echten Barren handelt der die entsprechende Qualität bietet. Sollte Ihnen ein Barren angeboten werden, dessen Hersteller Sie nicht kennen, so schauen Sie am besten nach, ob der Produzent in der LBMA Liste geführt ist. Viele Goldeinkäufer verlangen eine Prüfung des Goldes, wenn der Barren nicht LBMA-zertifiziert ist – das kostet einige Hundert €. Außerdem erhält der Verkäufer in diesem Fall lediglich den Schmelzwert, wodurch die Veräußerung schnell zu einem Minusgeschäft ausarten kann, auch wenn der Barren noch so günstig vor einigen Jahren gekauft wurde.

Schließlich ist nicht alles was glänzt auch tatsächlich echtes Gold und wer besonders günstig kauft, der muss noch mehr aufpassen und ganz genau prüfen. Grundsätzlich ist LBMA-zertifiziertes Gold in der Anschaffung zwar teuer als unzertifiziertes Gold, dennoch ist es hierfür deutlich einfacher jemanden zu finden, der das Gold später auch kaufen möchte. Außerdem erzielen Käufer so in der Regel einen höheren Wiederverkaufswert. Aus den vorgenannten Gründen sind viele Händler dazu übergegangen, nicht nur Gold anzubieten, welches LBMA gelistet ist, sondern dieses auch noch gleichzeitig mit einem entsprechenden Zertifikat zu verkaufen, welches mit einem Hologramm versehen ist. Dies gewährt dem Kunden eine weitere hohe Sicherheit und stößt beim Käufer auf große Akzeptanz.